Für die Ausgabe 05/21 des outdoor.markt mit dem Fokusthema Outdoor-Schuhe haben wir für die Titelgeschichte mit Vertretern aus Industrie und Handel gesprochen. In loser Folge veröffentlichen wir ihre Statements an dieser Stelle. Hier Teil 2 des Interviews mit Alexander Nicolai, Geschäftsführer von Lowa.
In diesem zweiten Teil des Interviews mit Lowa-Geschäftsführer Alexander Nicolai geht es um Trends auf dem Outdoor-Schuhmarkt, um Schwerpunkte de Lowa-Kollektion und das Thema Nachhaltigkeit.
outdoor.markt: In welchen Schuh-Segmenten gibt es momentan die meiste Dynamik?
Alexander Nicolai: (Foto) Einige Produktsegmente wurden auch im vergangenen Jahr stark verkauft, wie Running, Trailrunning, Outdoor usw. Speziell im Bereich Outdoor wurden leichte Schuhe gekauft, aber auch klassische Wanderschuhe waren sehr gefragt. Ganz stark war auch der Outdoor-Kinderschuh-Bereich.
Welche Trends treiben momentan und längerfristig den Schuhmarkt?
Wir gehen davon aus, dass Outdoor auch langfristig ein wichtiges Trend-Thema bleibt. Der Wandel hin zu leichten und dynamischen Produkten wird ebenfalls anhalten, aber die klassischen Wanderschuhe werden auch stabil im Verkauf bleiben. Ich denke, der Online-Anteil bleibt erhöht, aber das Verhältnis zum stationären Handel wird sich wieder etwas einpendeln.
Welche Schwerpunkte setzt Lowa in der nächsten Zeit?
Unsere neue Kollektion für die Saison Frühjahr/Sommer 2022 setzt verschiedene Schwerpunkte. Ein sehr wichtiger Fokus liegt auf dynamischen und athletischen Produkten in verschiedenen Bereichen der Kollektion. Generell haben wir in den letzten Monaten viel daran gearbeitet, sportlichere Modelle zu entwickeln, die über alle bekannten Lowa-Eigenschaften wie Passform, Qualität und Innovation verfügen. Im Kinderschuhbereich haben wir ebenfalls sehr viele starke neue Modelle im Programm – vom Wanderschuh bis zum leichten Multifunktionsschuh. Zusätzlich haben wir einige unserer Klassiker designtechnisch überarbeitet und die beliebten Eigenschaften der Produkte beibehalten. Langfristig werden wir diesen beschriebenen Weg der Evolution weiterbestreiten. Wir werden unsere Klassiker und Bestseller pflegen und durch moderne, sportliche sowie innovative Modelle unser Sortiment ergänzen.
Haben Sie technologisch etwas Neues im Portfolio?
Ja, ganz klar der „Lowa Fusion LO“. Bei diesem Modell haben wir eine moderne Stricktechnologie eingesetzt und diese mit unserem „Lowa Monowrap“ verbunden. Hierbei handelt es sich um eine direkt-angeschäumte PU-Zwischensohle, welche den Schaft einrahmt. Durch die Kombination eines leichten und flexiblen Schaftes mit einer unterstützenden Sohle entsteht ein neues Outdoor-Hybrid-Produkt, mit dem man im leichten Gelände oder auch im Alltag so einiges erleben kann. Die griffige Gummi-Außensohle bietet zudem eine sehr gute Funktionalität auch für einen Ausflug in die Natur.
Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit bei Lowa?Wie stehen Sie etwa „PFC-frei“-Initiative von Keen?
Klar, Nachhaltigkeit ist ein ganz wichtiges Thema, welches in der Zukunft noch an Bedeutung gewinnen wird. Wir haben uns hier schon vor einigen Jahren auf die Reise begeben und ein Nachhaltigkeitsmanagement aufgebaut. Wir besitzen unsere eigenen Produktionsstätten in Europa und somit ein Set-up, das wir recht gut kontrollieren können. Jedoch gibt es auch noch einiges zu tun, und wir haben weitere Ziele definiert, die wir in der Zukunft noch erreichen wollen. Kampagnen und Initiativen von anderen Herstellern möchte ich nicht wirklich bewerten. Ich denke, jeder Hersteller hat sein eigenes Produktions-Set-up, eigene Logistikwege und eine spezielle Produktpalette und versucht, mit diesen Gegebenheiten das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Hier geht es zum 1. Teil des Interviews.
