Die Corona-Pandemie beschert dem Onlinehandel enorme Umsatzzuwächse. Das IFH Köln legt in seinem „Branchenreport Onlinehandel 2020“ nun Zahlen dazu vor.
Es ist oft gesagt worden: Covid-19 beschleunigt bereits vorhandene Entwicklungen. Dies gilt für den Onlinehandel allemal, wie das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IFH Köln nun zeigt. Der Onlinehandel hatte bereits im vergangenen Jahr an Dynamik gewonnen. Nachdem das prozentuale Wachstum in diesem Bereich von 2015 bis 2018 bei einem jährlichen Zuwachs von gut fünf Milliarden Euro sukzessive abgeflacht war, stieg es schon 2019 wieder von 9,1 Prozent auf 11,0 Prozent an, fast sieben Milliarden Euro kamen im Vergleich zum Vorjahr hinzu.
Mit dem Corona Consumer Check hat das IFH seit Beginn der Pandemie verfolgt, wie Konsumenten ursprünglich stationär geplante Käufe online tätigen – auch und gerade nach dem Lockdown. Während sich die Situation bis in den frühen Herbst leicht entspannte, nehmen die Onlinekäufe nun mit dem sogenannten Lockdown light im Weihnachtsgeschäft wieder sehr stark und schnell zu. Auch die Gewinner dieser Entwicklungen konnte IFH schnell feststellen: Es waren überwiegend die großen Plattformen, allen voran Amazon, aber auch eBay, Zalando oder Otto, die sehr hohe Umsatzzuwächse zu verzeichnen haben.
Mit dem soeben erschienenen „Branchenreport Onlinehandel 2020“ hat das IFH nun erstmals in Deutschland die Effekte quantifiziert. Die Wucht der Entwicklung ist enorm. Vor dem so wichtigen Weihnachtsgeschäft fällt die abschließende Prognose schwer, aber je nach Szenario liegt das prozentuale Onlinewachstum im Vergleich zum Vorjahr zwischen 15 und 26 Prozent. Das bedeutet einen absoluten Zuwachs in Höhe von 10,2 bis 17,8 Milliarden Euro. Das entspricht dem sonst eher üblichen Zuwachs des Onlinehandels im Laufe von etwa drei Jahren.
Die Entwicklung spielt sich in verschiedenen Branchen unterschiedlich ab. Große Plattformen entwickeln sich wiederum anders als Filialisten, die sich anders entwickeln als inhabergeführte Facheinzelhändler.
