Das Ziel einer Kreislaufwirtschaft teilen mehr und mehr Player der Outdoor-Industrie. Die kleine britische Outdoor-Bekleidungsmarke Paramo hat schon 2012 ein Recycling-Programm ins Leben gerufen, das versucht, diese Idee für seine Produkte umzusetzen.
Werfen Sie Ihr Páramo-Kleidungsstück bitte nicht weg! Das ist die Botschaft, die sich mit dem Recycling-Programm des britischen Outdoor-Herstellers Páramo verbindet. Dieses startete das 1992 von Nick Brown gegründete Unternehmen als Bestandteil seiner Nachhaltigkeits-Philosophie im Jahr 2012. Es legte eine klare Struktur für die Wiederverwendung getragener Páramo-Produkt zugrunde. Die Kunden können Kleidungsstücke der britischen Marke an dieses zurückgeben, wenn sie es nicht mehr tragen können oder möchten, entweder per Post beim Unternehmen selbst oder bei einem Páramo-Händler. Wenn möglich, wird das Teil dann so repariert und aufbereitet, dass es in einem Second-Hand-Outlet oder über den „Páramo Recycled eBay Store“ mit zwölfmonatiger Garantie wiederverkauft wird. Der Kunde erhält für das zurückgebrachte Produkt einen Einkaufsgutschein.
Ist ein Kleidungsstück nicht mehr zu reparieren, werden zunächst sämtliche noch verwertbaren Komponenten entfernt. Der übrige Stoff wird gesammelt und zu einer speziellen Recycling-Anlage geschickt. Durch einen speziellen chemischen Recyclingprozess wird dort die Qualität des Materials erhalten und ein Downcycling verhindert. Somit werden alte Páramo-Bekleidungsprodukte in neue hochqualitative Stoffe verwandelt, die in der Produktion hochwertiger neuer Produkte verwendet werden.
Ohne Membran, kein PFC
Dass das Recycling-Programm effektiv umgesetzt werden kann, dafür bietet das spezifische Paramo-Design die besten Voraussetzungen. Denn Páramo verwendet die „Nikwax Analogy“-Textiltechnologie. Da diese es ermöglicht, auf Membrane und versiegelte Nähte zu verzichten, lassen sich Beschädigungen einfach mit Nadel und Faden reparieren. Und was nicht repariert werden kann, eignet sich bestens fürs Recycling, da die Stoffe der Páramo-Produkte aus 100 Prozent Polyester bestehen – und nicht aus Mischmaterialien. Polyester kann gut in seine Grundbausteine zerlegt und zu neuen, qualitativ hochwertigen Fasern verarbeitet werden. Zudem enthalten die Stoffe kein PFC oder Membrane mit bedenklichen Chemikalien.
Ein Pluspunkt des Polyester-Recyclings ist, dass es den Rohöl- und Energieverbrauch reduziert. Polyester wird aus Rohöl hergestellt. Durch die Wiederverwertung des Polyesters bleibt das Material länger im Kreislauf, und der Bedarf an Rohöl wird kleiner. Zusätzlich wird beim Recyclingprozess weniger Energie verbraucht als beim Herstellungsprozess von Polyester.