Schweiz: Es geht bergauf

09. Dezember 2013

Auf seiner traditionellen Herbst-Medienkonferenz gab die Schweizer Sporthändler-Vereinigung ASMAS kürzlich einen nüchternen Rückblick, einen erwartungsgemäßen Zustandsbericht sowie einen recht frohgestimmten Ausblick auf das, was der heimische Sport- und Outdoor-Handel zur Wintersaison 2013/2014 erwarten darf. 

Der Schweizer Sporthandel wird 2013 wohl erneut ein leichtes Umsatzminus hinnehmen müssen, und zwar von rund zwei Prozent. 2012 kam die Branche auf einen Umsatz von genau zwei Milliarden Schweizer Franken (1,63 Mrd. Euro), seinerzeit mit einem Minus von einem Prozent. 2014 jedoch soll der Markt wieder anziehen, wie die ASMAS bekannt gab.

Die Gründe für den momentanen neuerlichen Rückgang gehen auf die schlechten Wetterverhältnisse zwischen Januar und Mai dieses Jahres und den anhaltenden Preisdruck zurück. Vor allem der Euro-Druck lässt den eidgenössischen Handel weiter bluten, der entweder bei den Preisen nachgeben muss oder Kunden verliert. Besonders bekommen das die Sporthändler in den Grenzregionen zu Deutschland und Österreich zu spüren. Kunden wandern ab und kaufen günstiger bei den Nachbarn ein. Aufgrund der Währungs-und Wirtschaftskrise in Europa kamen aber auch weniger Touristen in die Schweiz, was insbesondere den Stationshandel traf.

 

Leichter Anstieg erwartet

ASMAS-Chef Peter Bruggmann sieht allerdings Anlass zu Hoffnung. So sei die Talsohle nach dem massiven Einbruch von 2011 (minus elf Prozent) nun erreicht. Für 2014 wird wieder mit einem leichten Anstieg gerechnet. Dementsprechend Mut macht etwa die aktuelle Mach-Consumer-Studie 2013, in der 66 Prozent der Konsumenten angaben, dass die Qualität der Sportausrüstung für sie mehr zähle als der Preis (2011: 62 Prozent). Auch die Anzahl der „mehrmals wöchentlich Sport Treibenden“ kletterte hier auf 34,5 Prozent (2009: 31,7 Prozent). Demzufolge werde „Wachstum über den Ausbau des Angebots“ im Sporthandel erzielt. „Die quantitative Nachfrage darf als wieder besser bezeichnet werden“, beobachtete der Verband.

 

Starke Großflächenplayer

Zeigen wird es die anstehende Wintersaison. Denn wie stark der Schweizer Umsatz vom Winter abhängig ist, belegen folgende ASMAS-Zahlen: So entfielen 2012 39,5 Prozent vom Gesamtmarktumsatz auf den Bereich Schneesport. 19,9 Prozent nahm das Thema Outdoor (mit Tourenski) in Anspruch, neun bzw. acht Prozent die Bereiche Lauf- und Teamsport. Auf Fitness entfielen 4,2 Prozent. Spannend sind auch folgende Zahlen: Nach der ASMAS-Erhebung weisen zur Saison 2013/2014 die Hälfte aller reinverkauften Ski eine „Off-Pisten-Orientierung“ auf. Sogenannte Allmountain-Touring-Modelle sind also Trend. Bei rund einem Viertel der Ski handelt es sich um Damenmodelle.

Gerne rechnet man in der Schweiz das Geschäft mit Bikes hinzu und kommt dann auf einen Gesamt-Sporthandelsumsatz von 2,8 Milliarden Schweizer Franken (2,27 Milliarden Euro). Auf den Gesamtmarkt ohne Bike bezogen ist noch interessant, wie stark die Großflächenplayer (Athleticum, SportXX, Ochsner Sport) sind: Sie schnappen sich derzeit 42 Prozent des Umsatzes. Die Läden von Intersport, Sport 2000 und Rentaski kommen auf 33 Prozent, dahinter folgen mit 14 Prozent die großen Outdoor-Filialisten in der Schweiz (z. B. Bächli Sport, Transa, Stöckli, Jack Wolfskin). Der Rest entfällt auf inhabergeführte Sportgeschäfte sowie einige Markenshops und Factory-Outlets.

 

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