Sowohl die ISPO Munich als auch die OutDoor Friedrichshafen finden 2015 in veränderter Tagesfolge statt. Zusätzlich wird für die OutDoor in Veranstalterkreisen diskutiert, ob sich die Fachmesse zukünftig am letzten Tag auch für Endverbraucher öffnen soll.
So viel steht fest: Die beiden Fachmessen ISPO Munich und OutDoor Friedrichshafen werden 2015 in einer anderen Tagesfolge als gewohnt stattfinden. Bei der ISPO sind organisatorische Gründe der Anlass: Wegen eines „vollen Kalenders“ auf dem Münchener Messegelände soll donnerstags anstatt sonntags gestartet werden. Nur durch diese einmalige Änderung könne den Ausstellern im kommenden Jahr ein reibungsloser Aufbau der Stände ermöglicht werden, so die Organisatoren. Anschließend solle die „neue“ Tagesfolge überprüft und in Absprache mit der Sportbranche analysiert werden.
Stärkere Werktagsausrichtung
Die Messe Friedrichshafen und ihre Partner der European Outdoor Group (EOG) haben indes entschieden, den Veranstaltungsablauf dauerhaft zu ändern: Sie wollen die Fachmesse künftig stärker an den Werktagen ausrichten. „Der ursprüngliche Veranstaltungszeitraum wurde in einer Zeit festgelegt, in der sich unsere Branche noch anders darstellte“, erklärt EOG-Präsident und Mammut Sports Group-Geschäftsführer Rolf Schmid die Änderung. „Aufgrund der fortschreitenden Professionalisierung in allen Bereichen sind wir davon überzeugt, dass ein zusätzlicher Wochentag nahezu jedem Vorteile bietet. Die OutDoor ist inzwischen von weltweiter Bedeutung und muss sich den internationalen Geschäftspraktiken anpassen.“ Ab 2015 beginnt die OutDoor am Mittwoch und endet am Samstag. Die diesjährige Messeauflage findet aber wie geplant vom 10. bis 13. Juli 2014 (Donnerstag bis Sonntag) statt (siehe Kasten).
Publikumstag im Gespräch
Zudem könnte es sein, dass sich die OutDoor ab 2015 für das breite Publikum öffnet. Die Veranstalter prüfen derzeit die Möglichkeit, am letzten Messetag einen Publikumstag anzubieten – so, wie das für die Fahrradmesse Eurobike bereits erfolgreich eingeführt wurde. Offenbar wächst unter den Ausstellern die Neigung, sich für den Endkunden zu öffnen, auch wenn das auf den Ständen erheblichen Mehraufwand bedeutet. EOG-Generalsekretär Mark Held erklärt: „Unsere Partner in Friedrichshafen haben erfolgreich bewiesen, dass die Fahrradbranche zur Weltleitmesse Eurobike von einem Publikumstag profitiert. Wir denken, dass nun der Zeitpunkt gekommen ist, um auch für unseren Sektor herauszufinden, ob dieses Konzept funktioniert.“ Aufgrund der Einzigartigkeit des Marktes werde dies aber keine leichte Aufgabe, gesteht er ein.
„Intern wird das Konzept zum Teil auch kritisch gesehen“, signalisiert Antje von Dewitz, Geschäftsführerin von Vaude. Insbesondere aus Vertriebssicht gebe es Bedenken, denn die auf der OutDoor gezeigten Produkte seien ja erst ein Jahr später im Handel. „Hier gilt es zu überlegen, wie sich ein positives Erlebnis für den Endverbraucher gestalten lässt. Es sollten keine falschen Erwartungen geweckt werden.“ Grundsätzlich sehe sie das Konzept aber positiv. „Ein Publikumstag würde dem Thema Outdoor insgesamt mehr Aufmerksamkeit verschaffen, über den Fachhandel hinaus. Am Beispiel Eurobike sieht man ein starkes Echo in Blogs und Foren. Das würde auch der Outdoor-Branche guttun.“
Ähnlich kommentiert Angela Vögele, Pressesprecherin von Deuter, das Vorhaben: „Wir sehen das als eine große Chance, die Bindung zum Endverbraucher von Firmenseite her zu stärken. Natürlich bedeutet ein Publikumstag einen zusätzlichen organisatorischen Aufwand. Aber das ist zu schaffen. Das haben wir auf der Eurobike ja schließlich auch geschafft.“
Eine Arbeitsgruppe aus EOG und Messevertretern soll nun bis zum Sommer eine Empfehlung aussprechen, aufgrund derer die EOG eine „fundierte Entscheidung im Interesse der gesamten Branche“ treffen will.