Die aus den USA stammende Outdoor-Marke Marmot ist im Camping-Bereich speziell in der Produktkategorie Schlafsäcke ein starker Anbieter. Mit dem Senior Manager Brand Marketing & Communications von Marmot Europe, Melf Sönnichsen, sprach der outdoor.markt über Schwerpunkte und Features bei den Marrmot-Schlafsäcken – und darüber, wie sich die Corona-Krise auf die Geschäfte auswirkt.
outdoor.markt: Wie läuft das Segment Camping aktuell, vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie?
Melf Sönnichsen: Die seit Jahren wachsenden Umsätze in diesem Segment erreichen in 2020 ihren absoluten Höhepunkt. Durch die Corona-bedingten Reisebeschränkungen und den hierdurch induzierten Trend auf „Micro-Adventures“ haben Konsumenten quasi europaweit ihre Lust auf Camping wiederentdeckt. Es zeigt sich, dass insbesondere unser auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Portfolio an Schlafsäcken über die Jahre stimmig erweitert wurde. Wir haben kräftig gesät und nun fahren wir gemeinsam mit unseren Handelspartnern die Ernte ein.
Wie sehr haben Sie bei Marmot mit dem Problem unterbrochener Lieferketten zu kämpfen?
Die Lieferketten sind seit Jahresbeginn ein Dauerthema für alle Marktteilnehmer. Besonders im Equipment-Segment arbeiten wir sehr eng mit unseren Produzenten zusammen und haben durch unsere eigenen Sourcing- und Supply-Chain-Teams in Asien, den USA und Europa seit Anfang Januar auf die Herausforderungen durch die Pandemie reagiert. Unsere Lieferketten aus der Produktion funktionieren einwandfrei. Leider konnten wir den kurzfristig massiv gestiegenen Nachorder-Bedarf bei einigen Modellen nicht vollständig decken. Unsere Unternehmensstruktur erlaubt es uns zum Glück nicht nur europaweit, sondern global auf sich verändernde regionale Bedürfnisse zu reagieren. Wir arbeiten sehr eng und flexibel mit unseren Handelspartnern, um die schwierige Balance zwischen Vororder – also Warenverfügbarkeit – und Nachorderfähigkeit – also die Flexibilität für den Handel – zu optimieren.
Welchen Stellenwert hat das Segment Camping im Portfolio von Marmot?
Als breit aufgestellte Outdoor-Marke finden wir uns tatsächlich auf den Camping-Plätzen dieser Welt wieder. Die DNA unserer Schlafsäcke und Zelte ist jedoch ganz klar im Bergsport zu finden, und die Produktentwicklung folgt konsequent einer „Top of the Mountain“-Positionierung. Insofern hat das Segment eine elementare Relevanz für die Marke. Hier können die Marmot-typischen Stärken in der Isolation sowie leichter und zugleich technischer Wetterfestigkeit voll ausgespielt werden. Unsere Modellpalette reicht vom Deckenschlafsack beim Car-Campig bis zum Expeditionsschlafsack. Damit decken wir viele Bereich ab, die unter Camping zusammengefasst werden können. Mit unseren ultraleichten Zelten befinden wir uns in einem eher spitzen Produktbereich. Das Übernachten im Freien mit Schlafsack und Zelt ist ein grundsätzlicher Bestandteil oder sogar eine Voraussetzung für viele Outdoor-Aktivitäten, die zum Kern unserer Marke gehören.
Welche Marktposition hat Marmot in diesem Produktsegment speziell in Deutschland?
Wir haben hierzu keine validen Daten und möchten hier nicht anmaßend erscheinen. Dennoch sind wir überzeugt davon, in Deutschland zu den Top 3 der Schlafsack-Marken zu gehören. In ausgewählten Märkten wie zum Beispiel Schweden sind wir eventuell sogar der Marktführer. Bei Zelten sind wir aufgrund der verstärkten Fokussierung auf Bergsport-Aktivitäten konsequenterweise eher ein Spezialist, dessen Nachfrage in der anvisierten Zielgruppe jedoch länderübergreifend stabil ist.
Melf Sönnichsen ist seit Oktober 2019 bei Marmot Europe für das -Marketing zuständig. Zuvor war er bei Bauerfeind sowie Hugo Boss, Red Bull sowie der Fußball-Bundesliga in Österreich im Marketing tätig.
Was Sönnichsen zur Verwendung recycelter Materialien in den Marmot-Schlafsäcken sagt, lesen Sie hier.
Das komplette Interview erschien in Ausgabe 6/2020.