Die aus den USA stammende Outdoor-Marke Marmot ist im Camping-Bereich speziell in der Produktkategorie Schlafsäcke ein starker Anbieter. Mit dem Senior Manager Brand Marketing & Communications von Marmot Europe, Melf Sönnichsen, sprach der outdoor.markt über Schwerpunkte und Features bei den Marrmot-Schlafsäcken – und speziell über das Thema nachhaltige Materialien.
outdoor.markt: In Ihrer wichtigsten Produktkategorie Schlafsäcke spielen recycelte Stoffe eine große Rolle …
Melf Sönnichsen: Marmot ist in erster Linie ein Anbieter von technischer Outerwear, seit „Stunde Null“ sind wir jedoch auch für Isolationsprodukte bekannt, wozu natürlich die Schlafsäcke gehören. Unsere Kunden haben hier hohe Anforderungen an Funktion, Gewicht und Haltbarkeit. Die Materialien in Marmot-Schlafsäcken bestehen mittlerweile kollektionsübergreifend aus 75 Prozent bis 100 Prozent recycelten Materialien. Es begann im Jahr 2009 mit Upcycling-Polyester im Vorgängermodell des „Trestles“ – unserem nachhaltigsten Schlafsack. Bei unseren Kunstfaserschlafsäcken konnten wir sukzessive die Recyclinganteil bei Füllung und Shell erhöhen. In der „Trestless Eco“-Serie setzten wir also zu 100 Prozent recycelte Materialien ein. Ab Sommer 2021 werden sogar die hochwertigen „Gas-Bags“ – unsere „800FP“-Daunenschlafsäcke – mit einem 100 Prozent recycelten Pertex Quantum Nylon-Shell ausgerüstet. Für deren Daunenfüllungen muss die Performance aus Haltbarkeit und Gewichtstoleranz stimmen, und nach längerer Suche konnten wir mit unserem Zulieferer Pertex die perfekte Mischung zum Einsatz bringen. Bei unserer „Fulcrum“-Serie nutzen wir nicht nur recycelte Shell-Materialien, sondern auch eine recycelte Daune. Damit können wir noch effizienter mit wertvollen Ressourcen umgehen.
Wie gut „funktionieren“ die -recycelten Materialien – in der Verarbeitung wie in der Performance?
Unser Anspruch ist immer, nachhaltigere Materialien zu nutzen, wenn diese unserem Anspruch an Funktionalität und Performance genügen. Durch intensive Weiterentwicklung unserer Polyesterfüllungen beim „HL-ElixR Eco“ in der „Trestless Eco“-Serie ist uns das zusammen mit unseren Technologiepartnern gelungen. Es braucht viel Geduld, um mit nachhaltigen Materialien und Produktionsmöglichkeiten nicht nur dem Anspruch an die Funktion gerecht zu werden, sondern auch die kommerziellen Ansprüche unserer Händler erfüllen zu können. Hier nehmen wir höhere Rohstoffkosten und teurere Produktionslösungen in Kauf, auch wenn wir dadurch bislang keine signifikant höheren UVPs durchsetzten. Schlussendlich haben wir mit unserem eigenen Sustainability Rating zusätzlich ein Tool eingeführt, um den Mehrwert der Produkte an den Kunden zu kommunizieren und ihm Informationen zur Verfügung zu stellen, damit er eine nachhaltigere Kaufentscheidung treffen kann.
Was Melf Sönnichsen zu den Auswirkugnen der Corona-Krise auf Marmot und dem Stellenwert des Themas Camping bei der US-Marke sagt, lesen Sie hier.
Das komplette Interview ist in Ausgabe 6/2020 des outdoor.markt erschienen.
