Erfolgreiche Etablierung des Textilsiegels „Grüner Knopf“

Vor einem Jahr wurde das staatliche Textilsiegel Grüner Knopf eingeführt. Das Siegel gibt eine klare Orientierung beim Kauf sozial und ökologisch hergestellter Textilien. Mittlerweile machen 52 Unternehmen mit, darunter auch Outdoor-, Sport- und Freizeitlabel.

Anlässlich des ersten Geburtstages des „Grünen Knopfs“ sagte Entwicklungsminister Gerd Müller: „Trotz einer schwierigen wirtschaftlichen Lage hat sich der Grüne Knopf am Markt etabliert. Ich freue mich, dass mittlerweile 52 Unternehmen mitmachen. Das ist eine Verdoppelung im ersten Jahr, obwohl die Textilbranche von der Coronakrise besonders betroffen ist. Mittlerweile kann man sich von ‚Kopf bis Fuß‘ mit Grüner-Knopf-Produkten einkleiden – von Mützen, über T-Shirts bis zu Sneakern. Auch Bettwäsche, Rucksäcke oder Zelte tragen das Siegel. Den Grünen Knopf gibt es für jeden Geschmack und auch für jeden Geldbeutel. Denn nachhaltige Mode muss nicht automatisch teuer sein.“ Zu den 52 Unternehmen zählen auch Outdoor-Hersteller wie Vaude, die von Beginn an dabei waren, oder Jack Wolfskin.

Eine repräsentative Studie des Marktforschungsinstituts GfK kommt zu dem Ergebnis: „Der Grüne Knopf ist auf dem besten Wege zu einer Erfolgsgeschichte“. Rund ein Drittel der Deutschen kennen ihn – nach einem Jahr ein im Vergleich zu anderen Nachhaltigkeitssiegeln sehr guter Wert.

Allein im wirtschaftlich schweren ersten Halbjahr 2020 wurden mehr als 50 Millionen Textilien mit dem Grünen Knopf verkauft. Davon rund 35 Millionen Kleidungsstücke. Das entspricht hochgerechnet einem Marktanteil des Grünen Knopfs zwischen 1,5 und drei Prozent.

Müller weiter: „Der Grüne Knopf ist mehr als ein Textilsiegel – er ist unser Zeichen für Verantwortung. Wir brauchen einen grundlegenden Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit in globalen Lieferketten. Denn am Anfang vieler unserer Produkte stehen Menschen, die bislang kaum von ihrer Arbeit leben können. Noch immer müssen 75 Millionen Kinder weltweit unter ausbeuterischen Bedingungen schuften – auch für unsere Produkte. Immer mehr Kunden wollen das nicht länger hinnehmen und fordern, dass in der Produktion grundlegende Mindeststandards eingehalten werden. Die Unternehmen beim Grünen Knopf erfüllen dies bereits. Und so ist der Grüne Knopf nach einem Jahr auch eine Blaupause für ein branchenübergreifendes Lieferkettengesetz. Denn das Siegel zeigt: Es geht. Selbst kleine Start-ups schaffen das.“

Jetzt setzen auch die Diakonie Deutschland und der Deutsche Caritasverband auf nachhaltige Textilien. Zusammen sind sie die größten Textilbeschaffer in Deutschland – außerhalb der öffentlichen Hand. Am ersten Jahrestag des Grünen Knopfs, dem 9.9.2020, unterzeichnen Bundesminister Gerd Müller und der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, sowie der Generalsekretär des Deutschen Caritasverbandes, Hans Jörg Millies, eine entsprechende Vereinbarung.

Müller: „Ich freue mich, dass die Diakonie und der Caritasverband auf den Grünen Knopf setzen. Private und öffentliche Einrichtungen können viel zu fairen Lieferketten beitragen, wenn sie konsequent nachhaltig beschaffen. Der Gedanke der christlichen Nächstenliebe gilt auch für die Menschen am Anfang der Lieferkette, wie etwa die Näherinnen in Bangladesch, die unsere Kleidung in Akkordarbeit nähen.“

Foto: imago images/ Uwe Steinert

 

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