Die Südtiroler Bergsportmarke Salewa bringt in ihrer Bekleidungs-Kollektion für Herbst/Winter 2020/21 eine neue Technologie auf den Markt: „Responsive“. Mineralien sorgen dabei dafür, dass die vom Körper produzierte Wärme diesem wieder zugeführt wird. Gianluca Accardi, Fabrics R&D und Christine Ladstätter, Special Product & Innovation Manager bei Salewa, haben uns dies genauer erklärt.
Frau Ladstätter, Herr Accardi, wie funktioniert die neue „Responsive“-Technologie?
Gianluca Accardi: Bei unseren Produkten mit Responsive versetzen wir Fasern mit kleinsten, nicht sichtbaren Mineralien aus der Natur. Diese Mineralien stecken hinter der Funktionsweise der neuen Technologie. Die Responsive-Technologie recycelt die Energie, die der Körper produziert, sodass dieser länger und ausdauernder arbeiten und sich schneller erholen kann. Einmal mehr machen wir uns damit die Natur zunutze – sie ist und bleibt unser smartester Lehrmeister.
Christine Ladstätter: Responsive kann man gut erklären, indem man sich eine südlich ausgerichtete Felswand vorstellt, die Wärme von der Sonne aufnimmt und als Energie mit der Zeit wieder abgibt. So in etwa funktioniert unsere neue Technologie: Die Mineralien werden durch Wärme in Schwingungen gesetzt und senden dadurch Infrarotstrahlen aus. Die wiederum unterstützt die Durchblutung und steigert die Zellleistung. Ein Feldversuch der Universität Turin hat einen um 5,5 Prozent erhöhten Sauerstoffgehalt im Blut festgestellt und 18 Prozent weniger Laktat. Das heißt also: eine Optimierung der körperlichen Leistung und der Regeneration durch die bessere Mikrozirkulation in Ruhephasen. Und natürlich auch: mehr Komfort, mehr Wärme!
Welche Vorteile ergeben sich konkret für den Bergsportler während der Aktivität?
Accardi: Progressiver Bergsport in all seinen unterschiedlichen Ausprägungen erfordert vom Sportler viel Energie. Speziell am Berg, wo die Luft ab einer bestimmten Höhe dünn ist und erholsamer Komfort oft nicht gegeben, spielt die Regenerationsoptimierung eine wichtige Rolle. Die Responsive-Technologie unterstützt dabei, ein Ziel möglichst effektiv zu erreichen und dabei die Pausen für eine verbesserte Erholung zu nutzen.
Gibt es Testergebnisse, die die Wirkung der neuen Technologie bestätigen?
Accardi: Ja. Wir haben bei der Entwicklung von Salewa Responsive mit der bereits erwähnten Polytechnischen Universität Turin und der Dublin University zusammengearbeitet und akademische Standards eingesetzt, um unsere Produktversprechen auf unabhängige Testergebnisse zu bauen.
Ladstätter: Als technische Bergsportmarke kennen wir langjährige Testphasen in der Produktentwicklung. Ob die Responsive-Technologie funktioniert, haben wir im Rahmen von Langzeittests mit sieben Sportlern und Testphasen über sechs Monate lang geprüft und festgestellt, dass Produkte mit unserer speziellen Mineralmischung von den Testpersonen auch tatsächlich entsprechend wahrgenommen wurden. Die Athleten konnten die positive Wirkung von Responsive bestätigen.
Wie genau setzt sich die Technologie zusammen?
Accardi: Unsere patentierte Mineralmischung wird bei der Herstellung des Responsive-Garns in die Fasern verschmolzen. Es ist ein aufwändiger Prozess, aber so werden die positiven Eigenschaften weder über die Zeit noch durch intensive Nutzung verringert. Sie bleiben vielmehr über mehrere Jahre hinweg konstant erhalten.
Ladstätter: Wir arbeiten teils auch mit Drucktechnologien, um die Responsive-Eigenschaften auf Produkte zu übertragen. So versehen wir beispielsweise die Innenseite unserer Diadem-Schlafsäcke ab Winter 2020/21 mit Responsive. Dabei wird die Technologie buchstäblich auf den Stoff „aufgedruckt“. Sie absorbiert die vom Körper abgegebene Energie und reflektiert sie als Infrarotenergie zurück.
Sie haben die lange Haltbarkeit bereits erwähnt. Wird Responsive auch durch Schmutz, Scheuern oder Waschgänge nicht beschädigt?
Ladstätter: Responsive ist nachhaltig in die Faser eingebettet und kann nicht abgenützt, abgewaschen oder abgerieben werden. Dies gilt nicht für die Drucktechnologie, die wir in unseren „Powertex Responsive“-Shell-Jacken verwenden. Hier garantieren wir 20 Waschgänge.
Das vollständige Interview erscheint in der Ausgabe 9/20 des outdoor.markt.
