Aus ELF mach DREI

16. März 2020

Nur noch drei Teile braucht das neue Stocksystem „FXP“ von KOMPERDELL, das seit Kurzem im Handel ist. Das bringt gleich mehrere Vorteile mit sich und wird bei den Endverbrauchern der Renner werden. Davon ist jedenfalls Thomas Roiser, Chef des österreichischen Unternehmens, überzeugt.

 

Weniger ist mehr. Ein Motto, das immer wieder gern in allen möglichen Zusammenhängen zitiert wird. Oft zu Recht. Wie im Falle des neuen „FXP“-Faltstocksystems von Komperdell, dem österreichischen Spezialisten für Stöcke, Protektoren und Schneeschuhe. Im Gespräch mit dem outdoor. markt nennt Firmenchef Thomas Roiser jene griffige Formel als Leitlinie der Entwicklung des innovativen Systems. Das „weniger“ bedeutet in diesem Falle vor allem: weniger Teile. Während bisherige Faltstöcke aus elf Elementen bestanden, sind es bei den FXP-Stöcken nur drei. Eine beeindruckende Neuerung auf dem Stockmarkt. Weniger Teile heißt auch weniger Gewicht – und dieses „weniger“ impliziert zugleich ein „mehr“, nämlich: Mehr Komfort für den Nutzer. Das System ist auch weniger störanfällig und damit wartungsärmer: „Wir haben eine ganz sichere mechanische Verbindung“, erläutert Roiser. „Dadurch gibt es auch kein Klappern unterwegs, was gerade beim Skitouren-Gehen ein wichtiger Vorteil ist.“ Spektakulär und besonders anwenderfreundlich ist ein dritter Vorzug des neuen Systems: die leichte Handhabung. „Der Stock entfaltet sich von selbst. Man muss nur zwei Mal einen Knopf drücken, und er geht auseinander und baut sich von selbst auf.“

Millimeterarbeit

Die Einsparungen erzielten die Österreicher etwa damit, dass die Verstärkungshülsen für den Druckknopf weggelassen werden konnten. Einen Druckknopf gibt es nämlich nicht mehr. „Wir haben nur die zwei Verbindungen von der Kupplung her. Fertig“, sagt Roiser. Rund ein Jahr haben die Entwickler am Firmensitz in Mondsee bei Salzburg gebraucht – das ist sehr schnell, zumal die Arbeiten sehr aufwendig waren. Ein komplett neues System zu entwickeln sei schon eine größere Herausforderung als etwa einen neuen Griff zu fertigen, so Roiser. „Wir mussten auch Maschinen dafür bauen, um effizient arbeiten zu können“, erläutert der 49-Jährige. Der kniffligste Punkt dabei: die Präzision. „Es ging uns darum, dass die Kupplungen sauber, ohne Wackler, ineinandergreifen, damit der Stock in der Anwendung auch hundertprozentig stabil ist. Wir haben die Toleranz auf ein Hundertstel heruntergebracht. Normalerweise rechnet man dabei mit fünf Zehnteln.“

Für Komperdell war diese Entwicklung auch finanziell eine recht große Investition: „Das hat schon ein paar Hunderttausend Euro gekostet“, verrät Roiser. Dass sie sich lohnen wird, davon ist er überzeugt, denn für Händler wie für Endverbraucher liegen die Vorteile auf der Hand. „Der Endverbraucher erkennt auf einen Blick das Besondere dieses Stocks, wenn er sieht, wie er sich von selbst entfaltet.“ Für den Händler bietet sich die Chance, die Umsätze zu steigern, weil die FXP-Stöcke im leicht höherpreisigen Segment angesiedelt sind. Der Verbraucher, ist Roiser sicher, „ist bereit, für etwas, das ihm einen größeren Nutzen bietet, etwas mehr Geld auszugeben.“ Somit können die neuen Komperdell-Stöcke, die seit wenigen Tagen im Handel sind, dazu beitragen, dass der Händler mehr Umsatz pro Kunde macht. Und das ist sehr wichtig, denn die Frequenz in den Shops lässt sich heutzutage nur schwer steigern.

Alle sagen „Wow“

Attraktiv für den Händler ist das FXP-System auch, weil damit ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten abgedeckt wird. Die Serie, die das Familienuternehmen auf der ISPO Munich 2019 vorstellte, wo es dafür einen „ISPO Award“ gewann, und umfasst sieben Modelle für Winter- und Sommersport. Skitourengeher werden das ausbleibende Klappern schätzen, Wanderer das geringe Packmaß, und beim Trailrunning dürften das geringe Gewicht und die einfache Handhabung bei den Nutzern sehr gut ankommen.

Die Reaktionen der Händler seien bisher durchweg positiv, sagt der Komperdell-Geschäftsführer: „Es war nicht einer dabei, der nicht gesagt hat: „Wow, das ist wirklich was Neues.“ Damit sich diese Begeisterung auch auf den Endverbraucher überträgt, werden der Verkauf der FXP-Stöcke durch Händlerschulungen sowie Marketing- und Werbemaßnahmen wie Videos, Displays für die Shops und durch die gesponserten Athleten auch über Social-Media-Aktivitäten unterstützt. Aus Roisers Sicht geht es darum, eine bahnbrechende Innovation an den Mann und die Frau zu bringen. Eine Innovation, die eine ähnlichen Fortschritt darstelle wie vor Jahren der „Stiletto“, mit dem die Vereinfachung der Längenverstellung durch einen Knopf am Griff gelang.

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