Auf dem Weg zur ­Closed Loop

Das Sportartikel-Unternehmen Adidas stellte auf der digitalen ISPO Anfang Februar seine Nachhaltigkeits-Strategie vor. Hier eine Zusammenfassung der Kernaussagen.

Alles, was Adidas tut, ist verankert in dem Kernglauben, dass wir durch Sport Leben verändern können“, leitete Frank Henke, Senior Vice President Sustainability von Adidas, die Präsentation der Nachhaltigkeits-Strategie der Sportartikelherstellers auf der ISPO Munich Online Anfang Februar ein. Henke hob den holistischen Ansatz des Unternehmens hervor, der um zwei Dimensionen von Nachhaltigkeit kreise: das Produkt einerseits und den Menschen und sein Well-being andererseits. Die Prioritäten habe man beim Produkt auf die Themen Wasser, Innovationen bei Materialien und Technologien und Prozessen sowie die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks gelegt. In Bezug auf die Menschen drehe sich für Adidas alles um das „Empowering“, also im Einzelnen: Man versuche den Menschen zu helfen, ihre Rechte zu schützen, auf der Basis von Informationen bessere Entscheidungen treffen zu können und ihre Potenziale entfalten zu können.   

Schon Ende der 1990er Jahre habe Adidas ein zusammenhängendes soziales und ökologisches  Programm für die gesamte Lieferkette entwickelt. Als eine der erste Firmen der Sportartikel-Industrie habe man das Thema Chemikalien angepackt, zum Beispiel die Eliminierung von PFC in Angriff genommen.

Zwei Top-Ziele gab der Senior Vice President für die nächsten Jahre aus: Klimaneutralität und die komplette Vermeidung von Plastikmüll. Bis 2030 will Adidas den Carbon-Abdruck entlang seiner Lieferkette um 30 Prozent reduzieren, bis 2050 auf null. Die Grundlagen seien gelegt durch Energie- und Wassereinsparungsmaßnahmen und die jährliche Reduktion des Carbon-Fußabdruckes an den eigen Firmenstandorten um 50 Prozent. Bis 2024 will Adidas nur noch recyceltes Polyester in seinen Produkten verwenden. 2021 erreicht man dies bereits zu über 60 Prozent.

„3-Loop-Strategy“

Die Themen (Plastik-)Abfallvermeidung, Recycling, Zirkularität führte anschießend die General Managerin Adidas Outdoor, Carla Murphy, detaillierter aus. Um die Ansammlung von Plastikmüll in der Umwelt zu stoppen, sei die Zusammenarbeit mit verschiedenen Gruppierungen und Bewegungen notwendig. Adidas setze seine langjährige Partnerschaft mit „Parley for the Oceans“ fort, die seit 2015 besteht und darauf fokussiert ist, Plastikmüll an Stränden zu sammeln und in die Material-Innovationen von Adidas zu integrieren.

Das Unternehmen verfolge eine „3-Loop-Strategy“, die ein wichtiger Eckpfeiler des Nachhaltigkeitskonzeptes von Adidas sei und auf den Säulen  „Recycelt Loop“, „Circular Loop“ und „Regenerative Loop“ ruhen, die wiederum aufeinander aufbauen. Unter „Recycelt“ fallen „Primeblue“, ein High-Performance-Stoff aus „Parley-Ocean-Plastik“, und „Primegreen“, eine Serie von High-Performance-Stoffen aus recyceltem Material. Unter „Circular“ werden Produkte verstanden, die zu 100 Prozent wiederverwendbar sind, wie der „Future Craft Loop Anorak“, der aus einem nicht gefärbten Ein-Material-­Garn gefertigt ist und dabei ein Höchstmaß an Funktion bietet. Bei der Säule „Regenerative“ geht es darum, Produkte aus natürlichen Materialien zu fertigen, beispielsweise aus erneuerbaren Rohstoffen oder aus im Labor erzeugten Proteinen. Dies beschreibt Adidas als das „ultimative Ziel“ aller Bemühungen.

„Es ist ein Prozess“, fasst Murphy zusammen. „Wir haben noch nicht alle Antworten. Aber wir müssen dranbleiben und –
auch als Industrie insgesamt – Grenzen verschieben.“

www.adidas.de

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