Zum Winter 2013/2014 spielen Outdoorschuhe wieder eine wichtige Rolle. Passform, Gewicht und Wasserschutz sind die entscheidenden Kriterien für den Verkauf. Hinzu kommt das Thema Sohle, in die die Hersteller noch mehr Technologie und Know-how gesteckt haben. Der Handel ist bereit, hat vorsichtig geordert und richtet sich nun auf den jahreszeitlichen Übergang ein.
In den Outdoorschuh-Abteilungen von Globetrotter, SportScheck und Schuster herrscht bereits im Spätsommer reger Betrieb. Die Kunden suchten gezielt die Beratung für herbst- und wintertaugliche Schuhe, berichten Verkäufer. Das Angebot ist auch sehr vielfältig, jeder Schuster baut auf seine eigenen Technologien und will diese ganz weit vorne platzieren. Das Design bleibt dabei jedoch nicht auf der Strecke, wie der Blick in die neu aufgefüllten Schuhregale im Handel beweist. Herbst und Winter seien keine grauen, dunklen Abverkaufszeiten mehr, freuen sich Händler. Beste Materialverarbeitung und farbenfrohe Details prägen vielmehr die bevorstehende Saison. Der Outdoorhandel ist also gut gerüstet und hofft auf eine diesmal bessere Umsatzentwicklung. Verkaufsargumente erhält der Handel genug. Vor allem im Kindersektor verstärken die Hersteller ihr Engagement.
Die Keen-CNX-Technologie beispielsweise ist quer durch alle Kategorien als Damen-, Herren- oder Kinderschuh erhältlich. Die Ausstattung der Modelle für Herbst/Winter 2013/2014 umfasst jetzt zudem auch Keen-DRY- und Keen-ZORB-Technologien für einen anhaltenden Komfort das ganze Jahr über. Keen-DRY ist eine wasserdichte, atmungsaktive Membran, die Feuchtigkeit abtransportiert, ohne Wassermoleküle von außen eindringen zu lassen. ZORB ist ein in die Innensohle integriertes, dämpfendes Schaumpolster über die volle Fußlänge, das für sofortigen Tragekomfort sorgen soll. Als Paradebeispiel aus dieser Kollektion führt Keen das knöchelhohe Hiking-Leichtgewicht „Depart WP CNX“ an. Für eine umfassende Einschätzung zum Abverkauf von Winterware sei es allerdings noch etwas zu früh, meint Thomas Lange, Director Sales EMEA bei Keen. „Als global tätiges Unternehmen mit Märkten in ,winterfesten‘ Regionen wie z. B. -Alaska und Skandinavien findet Winter für Keen jedoch immer statt“, erklärt der Vertriebschef. „Das hat den Vorteil, dass wir auch bei volatilen Marktbewegungen gut gerüstet sind und entsprechend flexibel, z. B. auf eine verstärkte Nachfrage in -Europa bzw. Deutschland, reagieren können.“ Das ist wichtig und gut zu hören, denn der Handel will bei einem günstigen Verlauf der Saison problemlos nachbestellen können.
Im Hiking-Bereich und im Winterstiefelsektor setzt Ecco an und drängt immer stärker in den Outdoorhandel. Der dänische Schuster versteht sein Handwerk und will mit eigens entwickelten Technologien wie Hydromax im Handel und beim Endverbraucher punkten. Dabei zielt der Trekkingspezialist mittlerweile auch auf höhere Preislagen, wie zum Beispiel bei klassischen wasserdichten Hiking-Halbschuhen aus robustem Yakleder und mit flexibler, stabiler Sohlenkonstruktion. Diese sind im Knöchelbereich und über dem Spann leicht gepolstert und innen komplett mit feuchtigkeitsleitendem Futter versehen. Die eingearbeitete Zwischensohle bietet gute Dämpfungseigenschaften, während das Profil der Laufsohle den Fuß in der natürlichen Abrollbewegung unterstützen und für guten Grip -sorgen soll.
Qualität setzt sich durch
Marken wie Hanwag, Meindl und auch Salomon verstärken ihr Engagement im Trail-Running- und Winterschuh-Bereich mit entsprechender Unterstützung für den Handel. Meindl forciert daher sein „MFS“-Konzept (Memory-Foam-System) besonders, mit dem beste Belüftung (MFS-Air) und Passform (MFS-Vakuum) auch für knöchelhohe Outdoorschuhe gewährleistet werden soll. Entsprechend auffällig ist derzeit die Bewerbung dieser Systeme im Handel. Bergschuhspezialist Hanwag will seine aufwendige Fertigungskompetenz im Inland aus dem Bergschuhbereich auch auf diesen Sektor übertragen, erklärt Verkaufsleiter Jürgen Siegwarth. Beide, Meindl und Hanwag, versprechen vor allem beste „Schuhmacherkunst“ für den Winter. Dafür soll echt zwiegenähtes Schuhwerk sorgen, welches seit Jahrzehnten bewährt sei und „unglaubliche Robustheit, Langlebigkeit und Qualität“ verspreche. Salomon startete in diesem Jahr zahlreiche Verkaufsaktionen und Wettbewerbe im Handel, auf denen der Endverbraucher mit Trail-Outdoor in den jeweiligen Geschäften vertraut gemacht werden soll. Für Sport-Schuster in München jedenfalls hat sich dieser Einsatz gemeinsam mit Salomon gelohnt, die eigens aufgebaute Trail-Schuh-Abteilung boomte nach Auskunft von Fachverkäufern. Auch bei Larca Sport in Stutt-gart brummt das Schuhbusiness. Besonders am Wochenende sei der Laden voll, meinte eine Mitarbeiterin in dem Outdoorgeschäft. Klassiker wie Meindl und Lowa dominieren den Bergschuhbereich. Hier werden dann in der laufenden Saison gut und schnell VK-Preise von über 200 oder gar 300 Euro erwartet.