Das E-Learning-Portal Sportsella hat ein Schulungsprogramm entwickelt, das Händler dabei unterstützt, die Verbraucher bezüglich der Nachhaltigkeit von Sport- und Outdoor-Produkten zu beraten. Sportsella-Geschäftsführer Gerd Bittl-Fröhlich erklärt das Projekt in folgendem Gastbeitrag – und sagt, wieso aus seiner Sicht in diesen außergewöhnlichen Zeiten das Thema Nachhaltigkeit eine besondere Relevanz hat.
Um uns herum finden wir viele lose Enden. Vieles, das uns als selbstverständlich galt, ist aktuell aus dem Tritt. Ausnahmezustand. Was wird? Was passiert mit meinem Job, meinem Laden, wo geht die Branche hin? Was passiert politisch, in der Gesellschaft? Wann wird es wieder „normal“? Antwort: Digitalisierung all over. Nur, was geschieht mit den Menschen? Mit welchem neuen Blick sehen wir nach vorn? Wie ändern wir uns? Unser Verhalten?
Viele Experten werfen mit Rat um sich. Klar ist, dass sich die Plattformen massiv bewegen werden. Wohin und mit welchen technischen Möglichkeiten, wird sich weisen. Der Anfang ist gemacht. Letztendlich bleibt es dabei: Im Mittelpunkt bleiben wir MENSCHEN. Mit Sorgen, Nöten, Wünschen, Zielen und Werten. Das Sportsella-Team ist weiterhin fokussiert und bietet mit neuen Projekten und Kooperationen Vorschläge an. Wir sind, in diesem Zusammenhang, dankbar, dass uns auch viele Industriepartner unterstützen.
Jeder ist systemrelevant
Outdoor beginnt vor der Haustüre, alles beginnt bei jedem selbst. Wir, als Schulungsexperten für den Sportfachhandel, bleiben nachhaltig auf der Sportsella-Linie. Hier zwei aktuelle Projekte: Mit dem „energy+ sella“-Projekt entstand 2020 eine Schulungseinheit, die Nutzern durch kombiniertes E-Learning mit einem persönlichen Coach wertebasiertes Verkaufen lehrt. Das Learning stellt sich – automatisch – auf die Schwächen und Stärken des Teilnehmers ein, löst Blockaden und setzt Energien frei.
Das „green sella project“, bei dem uns Sympatex als Partner unterstützt, ist der Beginn einer neuen Serie, in der Teilnehmer und Teilnehmerinnen ihren eigenen nachhaltigen Weg finden können. Wir als Menschen kämpfen schon längst um unser Überleben. Und das geht nur, wenn wir im Einklang mit unserer Umwelt handeln und die Limits respektieren. Jeder Einzelne von uns kann viel in Bewegung bringen. Unsere Sportprodukte, das Handeln in- und outdoor, haben eine Wirkung. Jeder von uns ist systemrelevant! Das sieht man aktuell daran, dass Deutschland das Klimaziel 2020 erstmalig erreichen konnte – leider nur aufgrund von Covid 19.
„green sella“-Training
Im Sportmarkt gibt es bereits viele Firmen, die umweltaktiv sind und das dokumentieren. Mit Zertifikaten auf den Hangtags. Bluesign, Öko-Tex, Responsible Down Standard: Nachhaltigkeitssiegel gibt es mittlerweile viele. Doch wofür stehen sie genau? Und bedeutet „grün“ gleich umweltbewusst oder gut für ein grünes Gewissen? Diesen Fragen gehen die Sportsella-Experten in ihrem ersten „green sella“-Training mit dem Titel „Nachhaltigkeit in der Outdoorindustrie“ nach. Das Online-Training startet im April und beleuchtet die unterschiedlichen Ansätze, Standards und Zertifikate, nach denen Outdoor-Hersteller in ihrem Nachhaltigkeitsbemühungen streben.
Der Kunde von heute lässt sich nicht mehr durch einen grünen Anstrich zufriedenstellen. Er stellt kritische Fragen, will wissen, wo die Rohstoffe für die Herstellung seines Produktes herkommen, wie es produziert wurde, wie Mensch und Tier, die an der Produktion beteiligt- waren, behandelt wurden. Für diese neue Generation wertebasierter Käufer möchten wir die Menschen auf der Fläche fit machen. Jeder muss in der Lage sein, kritische Fragen zu beantworten und fachgerecht über die Herkunft oder die Recycling-Fähigkeit eines Produktes Auskunft zu geben. Es werden noch weitere Trainings in Kooperation mit verschiedenen Herstellern in regelmäßigen Abständen folgen.
Kreativ und mutig
Der Anstoß zum Projekt entstand 2020 durch den Austausch mit Auszubildenden der Landesberufsschulen in Österreich und Lehrlingen aus Deutschland. Die Jugendlichen riefen den Instagram-Hashtag #cleansportgoods ins Leben. Damit wollen sie auf nachhaltige Sport-Produkte aufmerksam machen.
Die „aktuelle Situation“ ist für uns alle (über-)fordernd. Sie lädt uns jedoch ein, kreativ und mutig vorwärtszugehen, neue Ansätze umzusetzen, nicht zur alten -„Normalität“ zurückzukehren. Sie haben Interesse? Dann melden Sie sich jetzt bei:
www.sportsella.com/buchen/ausschreibungen
Gerd Bittl-Fröhlich (55) wuchs im elterlichen Sporthaus „Sport Bittl“, wo er auch sechs Jahre -Geschäftsführer war, in die Outdoor- und Sportbranche hinein. 2005 gründete er das E-Learning-Portal Sportsella, das Fachverkäufern im Sporthandel E-Learnings anbietet. Aktuell besteht das Team für die Projekte aus Dorothea Weniger, Ralf-Stefan Beppler und Caroline Opp, die auch Input für diesen Gastbeitrag beisteuerte. Sportsella ist auch Sponsor der outdoormarkt-Trophy 2021.