Für Ausgabe 7/20 haben wir Vertreter aus Industrie und Handel zum Thema Outdoor-Schuhe befragt. Die kompletten Statements stellen wir sukzessive auf unsere Website. Teil 5: Thomas Maier, Category Division Manager Outdoor, Snow, Sun & Fun beim Sportartikelhersteller Intersport.
Es ist ja teilweise von einem „Outdoor-Boom“, ausgelöst durch den Lockdown, die Rede – wie sieht das bei Outdoor-Schuhen aus?
Bedingt durch den Reisestopp und den Drang, sich in näherer Umgebung aktiv betätigen zu können, gab und gibt es vor allem bei Outdoor-Schuhen eine sehr starke Nachfrage. Seit Ende des Lockdowns konnten die Intersport-Mitglieder sehr gute Ergebnisse mit Multifunktions-Schuhen erzielen. Im Zeitraum von Anfang Mai bis Ende Juli verzeichnen wir ein Plus in der Größenordnung von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Bezug auf die gesamte Outdoor-Kategorie liegt das Plus im oberen einstelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahr. Deshalb ist die Bezeichnung „Outdoor-Boom“ für den Schuhbereich, und hier besonders für Multifunktionsschuhe, zutreffend.
Was geht besonders gut?
Besonders gut haben sich Modelle aus dem Bereich Low-Cut Multifunktion entwickelt, die für Aktivitäten vor der Haustür beziehungsweise leichtere Outdoor-Touren geeignet sind. Hier sehen wir bei so gut wie allen gängigen Marken Steigerungen, insbesondere aber im sportiven beziehungsweise klassischen Outdoor-Bereich.
Welche Trends sehen Sie längerfristig bei Outdoor-Schuhen?
Mittelfristig werden leichte Multifunktionsschuhe weiter an Bedeutung gewinnen. Der klassisch schwerere Mid-/High-Cut-Schuh ist eher für Spezialanwendungen geeignet, welche in der Regel mit größerer Reisetätigkeit verbunden sind. Leichte Multifunktionsschuhe (low- und mid-cut) sind aktuell und sicherlich auch mittelfristig sehr angesagt, insbesondere bei „Outdoor-Einsteigern“. Kunden, welche bereits länger outdoor aktiv sind, suchen vermehrt nach sportiveren und leichteren Modellen. Sobald das Reisen wieder uneingeschränkt möglich sein wird, wird es aber auch im modischen urbanen Bereich wieder mehr Bedarf geben.
Gibt es Probleme mit der Lieferfähigkeit bei den Herstellern?
Bis dato konnten die meisten Lieferanten die Liefertermine bei den wichtigsten Modellen einhalten. Ausfälle beziehungsweise Verschiebungen gibt es immer wieder, diese konnten aber teilweise mit Ersatzartikeln aufgefangen werden.
Wie haben sich in der Coronakrise die Umsätze verschoben zwischen stationär und online?
Durch die Coronakrise hat auch unser Interpsort-Online-Handel einen enormen Zulauf bekommen und an Anteilen gewonnen. Damit haben wir unsere Marktführerschaft im Omni-Channel weiter ausgebaut. Auch wenn die Kunden nach wie vor insbesondere im Schuh-Bereich den Service und die Beratung im Geschäft vor Ort suchen, hat der Outdoor-Bereich auf intersport.de im Zeitraum von Anfang April bis Ende Juli ein Umsatzwachstum im sehr hohen zweistelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahr erreicht.
Foto: Dachstein