Die Coronakrise ist von einschneidender Bedeutung, da sind sich alle einig. Doch wie genau wirkt sie sich auf das Einkaufsverhalten der Verbraucher aus? Das hat Intersport mit einer weiteren Befragung ermittelt.
Wenige Wochen, nachdem die Wirtschaft und das soziale Leben wieder hochgefahren sind, hat Intersport erneut bei 300 Sportartikelkäufern eine Kundenbefragung zum Sport-, Freizeit und Einkaufsverhalten durchgeführt. Der Pulse-Check zeigt: Deutschland bleibt aktiv. Mehr freie Zeit, sei es durch Kurzarbeit oder Restriktionen bei der bisherigen Freizeitgestaltung, wird nachweislich zum Ausprobieren oder Wiederentdecken neuer Sportarten genutzt. Mehr als die Hälfte der sportlich aktiven Menschen (52 %) haben eine neue Sportart für sich entdeckt. Laufen (51 %), Fahrrad fahren (35 %) und neue Fitness-Workouts (31 %) stehen ganz oben auf der Liste.
70 Prozent planen Neuanschaffungen
Die vermehrt sportlichen Aktivitäten scheinen auch Einfluss auf das Urlaubsverhalten zu haben. Trotz gelockerter Reisewarnungen und Grenzöffnungen planen die wenigsten Kunden in diesem Jahr Urlaub im Ausland. Die deutliche Mehrheit plant ihren Urlaub in Deutschland.
Aktive Freizeitbeschäftigung treibt mehrheitlich das Interesse der Befragten – dies gilt insbesondere für sportliche Menschen. Man will in der Natur unterwegs sein, wandern oder mit dem Bike Ausflüge machen. Selbst weniger Sportbegeisterte wollen am Meer entspannen oder an umliegende Seen fahren.
Diese Freizeit- und Urlaubstrends spiegeln sich auch in den geplanten Neuanschaffungen im Bereich Sport und Freizeit wieder. Knapp 70 Prozent geben an, in den nächsten Monaten in Sport- und Freizeitartikel investieren zu wollen: Ganz oben auf der Einkaufsliste stehen Running- und Fitnessausstattungen, knapp gefolgt von Bade-, Outdoor- und Bikeartikeln. Wanderbedarf wird von circa 15 Prozent den Befragten in den Produktkategorien Ausrüstung, Bekleidung und Schuhe angegeben (siehe auch Grafik oben).
„Schnäppchen-Orientierung“
Fast jeder Zweite der Befragten gibt an, zu wissen, welches Produkt er benötigt, und dafür den Anbieter mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis zu wählen. Des Weiteren betonen 26 Prozent der Befragten, beim Kauf von Sportartikeln in diesem Jahr bewusst auf Sale-Phasen warten zu wollen. Diese „Schnäppchen-Orientierung“ ist bei Frauen (34 %) deutlich stärker ausgeprägt als bei Männern (19 %).
Auch die Bedeutung von Qualität und die Auswahl des richtigen Produkts sind maßgebliche Kriterien. Damit zeigt sich, dass im Corona-Jahr 2020, das klar durch erhöhte Sparneigung der Konsumenten gekennzeichnet ist, der Kunde sich zwar an seinem Bedarf orientiert, in dem zu kaufenden Produkt aber einen Mehrwert sehen möchte und dabei das Gefühl realisieren will, für das Gesamtpaket inkl. Services einen guten Preis zu zahlen.
Omni-Channel punktet
Die aktuelle Intersport-Befragung zeigt zudem, dass auch in Zeiten von Corona die Mehrheit der Sportkunden nicht auf einen konkreten Kanal festgelegt ist. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, Sportartikelkäufe sowohl online als auch stationär zu tätigen. Die restlichen 50 Prozent teilen sich nahezu gleichermaßen auf stationäre und digitale Käufer auf. Diese Tendenzen gelten unabhängig von Geschlecht oder Altersklasse.
Das Hauptargument für den stationären Einzelhandel ist die lokale Verfügbarkeit, gefolgt von Angebotspolitik, Inspiration beim Einkaufsbummel und sehr deutlich auch die Beratungs- und Serviceleistung der Mitarbeiter bei der Kaufentscheidung.