Die Corona-Krise und der Sportfachhandel: die Statements vom Verband Deutscher Sportfachhandel, Sport 2000 und ISPO Group

23. März 2020

Stefan Herzog, Generalsekretär Verband Deutscher Sportfachhandel.

Der Verband Deutscher Sportfachhandel e.V., der Sporthandeslverbund SPORT 2000 und die ISPO Group haben gemeinsam ihre Statements zu den unmittelbaren Auswirkungen der Corona-Krise im Sportfachhandel veröffentlicht – und betonen darin die Notwendigkeit eines gemeinsamen, solidarischen Handelns sowie auch diesbezügliche erste Maßnahmen und Angebote.

 

Stefan Herzog, Generalsekretär Verband Deutscher Sportfachhandel, ruft zur Solidarität in der gesamten Branche auf: „Die aktuelle Krisensituation bringt den Sportfachhandel in Deutschland und sicherlich auch in den Nachbarländern an seine maximale Belastungsgrenze. Davon betroffen sind wettbewerbsübergreifend alle Sportfachhändler. Fakt ist, dass viele Menschen den täglichen Sport für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden brauchen. Wir werden die Krise nur über eine Solidarität aller Beteiligten, egal ob Händler oder Lieferanten, gemeinsam überwinden können. Wir begrüßen es sehr, dass von staatlicher Seite direkte Unterstützung angeboten wird. In Abstimmung mit den großen Einkaufsverbänden werden wir eine schnelle, pragmatische und auch unbürokratische Lösung in puncto Kurzarbeitergeld, Überbrückungskrediten, Stundungen für Steuerzahlungen etc. einfordern. Welche Hoffnung kann es für den Sportfachhandel geben? Garantiert keine fadenscheinigen Durchhalteparolen, da mit großer Wahrscheinlichkeit nicht alle Unternehmen diese Umsatzrückgänge kompensieren können. Unsere Handelslandschaft wird sich dadurch nachhaltig verändern. Es braucht jetzt ein „Wir-Gefühl“ mit partnerschaftlichen Modellen: Die Lieferanten sollten den Handel aktiv unterstützen, z.B. über eine längere Valuta, Verschiebung bzw. Aussetzung von Lieferterminen. Die Händler müssen sich auf den Tag der Wiedereröffnung vorbereiten, um dann die Kunden mit dem richtigen Angebot begeistern zu können. Vielleicht ist es gerade jetzt in diesen schwierigen Zeiten wichtig, sportlich fair miteinander umzugehen. Viele liebgewonnene Aktivitäten vermissen wir derzeit, wie z.B. den Lauftreff, das wöchentliche Fußballtraining, den Besuch im Fitnessstudio und generell Sporttreiben mit Freunden und in der Gruppe. Aber was sicherlich bleiben wird, ist unser Sport und somit unser Aufruf als Verband, die Botschaft #Sportbleibt – An jedem Ort. Zu jeder Zeit. Im Kopf. Als Team. auf möglichst vielen Kanälen zu kommunizieren.“

 

Margit Gosau, Geschäftsführerin Sport 2000 GmbH & Sport 2000 International: „Unser Beraterteam steht in ganz engem, persönlichem Austausch mit unseren Handelspartnern. Gemeinsam arbeiten wir mit Hochdruck daran, die Händler bestmöglich bei allen anstehenden Themen zu unterstützen und die Kostensituation der Partner konkret zu verbessern. Zu den Maßnahmen, die wir unsererseits bereits ergriffen haben, gehört unter anderem die Erhöhung der Saisonlinie und die Valutierung der offenen Rechnungen über unseren Großhandel. Bei unserem Kooperationskonzept „Freetail“ werden wir zudem die Gebühren für die nächsten drei Monate aussetzen. In der kommenden Woche werden wir darüber hinaus die Sportplattform sport2000.com launchen, um unsere Händler zu unterstützen, online Umsätze zu generieren. Unsere Maßnahmen alleine werden allerdings nicht ausreichen, die Liquidität kurzfristig zu sichern. Hierbei sind wir ganz klar auf die Bereitschaft und Unterstützung der Industrie angewiesen, diesen Weg mitzugehen. Konkret bedeutet das vor allem, ausstehende Rechnungen zu valutieren und offene Lieferungen zu stoppen oder nach hinten zu schieben.

Wir sind jetzt alle gemeinsam gefragt, die zur Verfügung stehenden Kräfte maximal zu bündeln und als Solidargemeinschaft zu handeln, in der jeder seinen Teil beiträgt. Nur in partnerschaftlicher Zusammenarbeit schaffen wir es, die Existenz des mittelständischen Sportfachhandels auch zukünftig zu sichern.“

 

Dr. Jeanette Loos, Global Head of ISPO Group:

„Seit 50 Jahren bringt ISPO Menschen im Sport und darüber hinaus zusammen und schafft so wertvolle Verbindungen. Verbindungen werden in dieser besonderen Situation nach wie vor die zentrale Rolle spielen, auch wenn sie aktuell nicht physisch stattfinden: Solidarität und Zusammenhalt über alle Branchenzweige hinweg sind nun gefragt. Teamspirit und Fair Play. #sportbleibt und die Botschaft dahinter tragen wir über unsere digitale Plattform ISPO.com mit: Dort sammeln wir aktuelle Geschichten über die Herausforderungen in Zusammenhang mit der Coronakrise, aber genauso über ermutigende Initiativen aus der Branche. So können sich Händler in dieser schwierigen Situation informieren und orientieren. Außerdem bieten wir kostenlose Webinare und Whitepaper an, um beispielsweise die digitale Kompetenz weiterzuentwickeln. #sportbleibt – aktuell in Einzeltrainings und bei Fitness zuhause. Auch darüber berichten wir auf ISPO.com und halten damit den Kontakt zum Endkonsumenten. Wir glauben an den Sport und seine Akteure und rufen zu einem solidarischen Miteinander auf – im gesamten Sports Business.“

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